
DIE KINDER DER SHADOKS
Absurd-kosmologisches Animationsspektakel aus dem Frankreich der 60er Jahre mit 
elektroakustischen Livemontagen von Franke Neumann (ALULA TON SERIEN)
Termin: Montag, 22. September, 20.00
Eintritt: 3 / 1,50 Euro
Eine Veranstaltung im Rahmen der OSTLichter (16.9.-26.10)
Ort: gal.lery für digitale Kultur, Eisenbahnstraße 109, Leipzig
gal.lery ist ein neuer Ausstellungs- und Veranstaltungsraum im Leipziger Osten.
Über die Shadoks...
Über Franke Neumann...
Jacques Rouxel und Robert Cohen-Solal: "Les Shadoks" (1968/1973)
Frankreich, Mai 1968: Während in den Straßen von Paris die Mai-Revolte losbricht, 
debütiert die Serie "Les Shadoks" im staatlichen Fernsehen. Die Shadoks, arbeits-
süchtige Vogelwesen, acvancieren schnell zu Identifikationsfiguren der demonstrie-
renden Studenten. Bis heute hat die Serie in Frankreich Kultstatus. "Viele Sprüche 
der seltsamen Vögel sind in die französische Alltagssprache eingegangen: Zum Bei-
spiel 'Wenn es keine Lösung gibt, gibt es auch kein Problem' oder 'Warum einfach, 
wenn es auch kompliziert geht?'" (THE INDEPENDENT).
In Zeiten perfekter Computeranimation mit steppenden Pinguinen und sprechenden Autos sind 
die Shadoks und ihre Widersacher, die Gibis, der reinste Anachronismus. Aber einer, der 
ungeheuren Spaß macht! Die Shadoks sind mit wenigen Strichen gezeichnete Vogelwesen, 
die Gibis dickliche Männchen, halb Hund, halb Amöbe, mit Melonen auf dem Kopf. Beide 
leben auf Planeten, die gravierende Probleme mit der Statik haben: Der Shadok-Planet
ändert ständig seine Form, der der Gibis ist ein bedrohlich schwankendes Brett. 
Deshalb wollen beide auf die Erde auswandern. Für die Melonenträger scheint die Reise 
kein Problem: Sie verfügen über den Supertreibstoff Cosmogol 999. Dagegen haben die 
Vogelartigen keinen Treibstoff für ihre Rakete. Also planen sie, unter der Regie des 
tyrannischen Professor Shadoko eine riesige Kosmopumpe zu bauen und damit den Gibis ihren 
Sprit zu stehlen. Wird der Plan gelingen, oder müssen die Shadoks bis zum Sankt-
Nimmerleinstag pumpen, pumpen, pumpen?
Die Shadoks entstammen der sprudelnden Phantasie des Zeichners und Texters Jacques Rouxel 
(*1931 Cherbourg, +2004 Paris). Je mehr man sich in seine philosophische, dabei von absurdem 
Humor strotzende Schöpfungsgeschichte hineinziehen lässt, umso stärker wird die 
Suchtwirkung. Man möchte mehr wissen über den "shadonikischen Alltag", über den 
"Gemüseminister", Erbsen, die mit Bajonetten gebändigt werden müssen, über das 
"Antigedächtnis", den "Chefplaner", die "Krankheit aus dem All", die "Pumpologie" oder 
den "Therapeutischen Hammer". Stehen Shadoks und Gibis für Sozialismus und Bourgeoisie? 
Vorsicht vor allzu plumpen Interpretationsversuchen: Hier entzieht sich Rouxels Serie 
sogleich mit feiner Ironie.
An der Serie arbeiteten 1967-1968 junge Künstler und Komponisten des GRM, einem Forschungs-
labor des französischen Rundfunks ORTF. Für die Produktion wurde eigens der "Animato-
graph" entwickelt, eine spezielle Zeichenmaschine. Die Klangspur der Serie enthält viele 
Elemente der Musique Concrète, einer Musikrichtung, die mit der Verfremdung konkreter 
Geräusche arbeitet, und die maßgeblich von GRM-Komponisten wie Pierre Schaeffer 
geprägt wurde.
Info: www.dieshadoks.de
Franke Neumann: "Les Shadoks - eine Auswahl"(2008)
Daniel Neumann und Patrick Franke, beide aus dem Hause ALULA TON SERIEN, arbeiten seit einigen 
Jahren gemeinsam an Aktionen, Installation, Aufführungen und Konzeptkonzerten. Grundlage 
dieser Projekte sind zumeist Verteilungen und Festlegungen.
Für die Aufführung von "Les Shadoks - eine Auswahl" wählt Neumann ausschließlich 
dem Film entstammendes Klangmaterial aus und bearbeitet es. Franke wird dieses vorbereitete 
Material live montieren.
Neumanns und Frankes Katalog von Bearbeitungsmöglichkeiten orientiert sich gern an der 
Musique Concrète, in deren Tradition beide sich begreifen. Der Verzicht auf klangformende 
Werkzeuge jenseits von Schnitt, zeitlichen Veränderungen oder Schichtungen, ist als Verweis 
auf die Montagetechniken einer frühen Musique Concrète und der Konzentration auf 
Wesentliches zu verstehen.
Info: 
danielneumann.wordpress.com
 
www.patrick-franke.info
www.alulatonserien.de